Mal alle Fünfe gerade sein lassen | | |
| | | Handballhalle |
| | | | Deutschland |
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| 16. August | 4. Tag Abends
Als ich mein Volleyballticket einstecken wollte musste ich feststellen – ich habe gar keins bestellt. Ein Fehler in der Planung. Aber nicht so schlimm, vielleicht ist das Schicksal. Nach dem Motto „Mal alle Fünfe gerade sein lassen“ gehe ich als sechster Mann mit den Mädels zum Handball. Deutschland gegen Ägypten. Denn da haben sich auch unsere Lieblings-Hockeyspielerinnen angesagt.
Zuvor treten aber die Ungarn gegen Brasilien an und die ungarischen Zuschauer verdrängen in meinem inoffiziellen Fanranking die Japaner. Weil ich schon wusste, dass es in den Hallen kalt ist, habe ich mein Sweatshirt mitgenommen. Die Mädels haben meinen gleichlautenden Rat in den Wind geschlagen und so geht das gelbe Teil (siehe Foto im Seitenkopf) zum Aufwärmen reihum.
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| | | | Florian Schwarthoff |
Im Stadion ist auch Florian Schwarthoff. Ich muss ihm kurz auf die Sprünge helfen, aber dann erinnert er sich wieder an mich und er weiß gar noch, dass ich Monnemer bin. Komisch, so ähnlich hatte Kerner das auch gesagt: Monnemer. Hätten wir das gewusst, wir hätten sicher mehr von unseren "Uffgebasst"-Shirts mitgenommen.
Wieder ein schöner Tag, den wir gegen Mitternacht mit ein paar Gläschen Ouzo im Angesicht der Akropolis beschließen. Was wir noch beschließen ist, dass wir hinfort jedem, der uns wegen unserer Trikots anquatscht, auf die Nase binden, dass wir Hockey spielen. Man muss ja nicht unbedingt lügen. Es reicht auch, nicht die ganze Wahrheit zu sagen.
Ich bin in diesem Team übrigens der Psychologe.
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Peace & Friendship | | |
| | 16. August | 4. Tag Vormittags
Olympia fordert bereits seinen Tribut von mir: seit drei Nächten jeweil 5 Stunden Schlaf, die Hitze, der starke Wind, die stark gekühlten Halle, unregelmäßiges Essen. Es gerade Mittag und ich komme vom Volleyball und bin ziemlich schlapp. Aber was soll’s. Das hier ist einmalig und deshalb zieh ich’s durch. Uli hats auch erwischt, seit dem 2. Tag hat er keine Stimme mehr und gurgelt mit Salzwasser.
Wie gesagt: heute morgen war Volleyball. Die „Peace & Friendship-Halle“ ist nicht weit von hier, gerade mal 4 Metrostationen und so kann ich fix hinfahren. Die Halle ist wunderschön, aber leider fast leer. Das hat den Vorteil, dass man sich hinsetzen kann, wo man will und so auch Fanblocks bilden kann. Ich bereue außerordentlich, dass ich keine Deutschlandfahne mitgenommen habe. Das braucht man hier und das hat nichts mit Nationalismus zu tun. Erstens kommt man so besser ins Fernseh und zweitens sehen dich die Athleten auch besser. Drittens machen es die anderen Länder auch so.
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| Was man nicht machen darf: man darf nicht rauchen. Man darf keine Nagelscheren mit in die Stadien nehmen (das ist blöd, weil hier alle Blasen an den Füßen haben vom vielen rumschlappen mit Flip-Flops). Im Beachvolleyballstadion werden von den Getränkeflaschen, die man kauft, die Verschlüsse abgemacht. Und, was wir im Vorfeld schon gehört hatten: man darf tatsächlich keine Shirts mit auffälligen Werbeaufdrucken in Stadien anziehen. Das trifft die Brasilianer hart, die alle mit gesponserten gelben T-Shirts rumlaufen. Die mussten sie dann ausziehen oder einfach wenden.
Ich lese gerade, dass im Deutschen Haus eine SWR3-Party ist. Weiß da wer mehr? Die kann ja wohl nicht ohne uns stattfinden!
Heute Abend bin ich nochmal beim Volleyball und dann spielt Deutschland gegen USA. Das wird der Hammer. Vielleicht geh' ich noch eine Fahne kaufen.
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Bilder des Tages | | |
| | | Der olympische Geist |
| | | | Jackson, Dom Rep |
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